Gesangverein Jedesheim bei Generalaudienz
mit dem Papst Benedikt XVI.
Bericht von Wilhelm Schimd in der IZ:
Die Teilnahme an der Generalaudienz mit Papst Benedikt XVI. in Rom und ein Besuch in der befreun-
deten Stadt Cori stellten die Höhepunkte der Italien-Reise des Gesangvereins Jedesheim dar.
Wenn der Volksglaube stimmt, dass der Heilige Petrus für das Wetter zuständig ist, dann scheint sein
265. Amtsnachfolger, Papst Benedikt XVI., einen besonderen Draht zu ihm zu haben, denn was die
Teilnehmer der Romreise des Gesangvereins Jedesheim in der vorigen Woche auf dem Petersplatz
erlebten, war doch sehr erstaunlich. Denn noch kurz vor Beginn der Generalaudienz, zu der Zehn-
tausende Pilger aus aller Welt das weite Rund komplett ausfüllten, war ein Regenschauer niederge-
gangen. Der zwang nicht nur die wartenden Wallfahrer unter die Regenschirme, sondern veranlasste
auch die vor den Stufen des Petersdomes angetretene italienische Militärkapelle zur Flucht und brachte
die Schweizergardisten dazu, ihre bunten Uniformen unter einem weiten Regenumhang zu verstecken.
Doch Schlag halb elf Uhr, als das "Papamobil" auf den Platz einfuhr, strahlte die Sonne, als hätte der
Papst den weiß-blauen Himmel seiner Heimat direkt nach Rom bestellt. Dabei hatten die Jedesheimer
besonderes Glück, denn es war ihnen zwei Stunden zuvor gelungen, nicht nur in den vordersten Reihen,
sondern auch direkt am Einfahrtsweg des Papstes Plätze zu bekommen, so dass dieser den Pilgern
aus dem bayerischen Schwaben aus weniger als fünf Metern Abstand freundlich zuwinken konnte.
Die Teilnahme an der Generalaudienz von Papst Benedikt XVI. war der große Höhepunkt der einwöchigen
Reise, die den Gesangverein Jedesheim sowohl zu den kirchlichen und kulturellen Anziehungspunkten
der "Ewigen Stadt" als auch nach Monte Cassino und Cori führte. Zwischenstation auf der Anreise war
Assisi, die Stadt des Heiligen Franziskus, wo sich erstmals Gelegenheit bot, in "Santa Maria degli
Angeli", der siebtgrößten Kirche der Christenheit, vor dessen Sterbeort, der von der Basilika umbauten
"Portiunkula-Kapelle", zu singen. In Rom selbst konnten die rund vierzig Sängerinnen und Sänger unter
der ebenso mitreißenden wie sicheren Leitung von Cornelia Unglert mehrfach im Rahmen ihrer Besich-
tigungen Liedvorträge zum Besten geben.
Die Basiliken Sankt Paul vor den Mauern und Santa Maria Maggiore, aber natürlich auch der Petersdom
selbst sowie die großen touristischen Sehenswürdigkeiten wie die Piazza Navona, die Spanische Treppe,
der Trevibrunnen und anderentags die antiken Stätten im Kolosseum und auf dem Forum Romanum wur-
den jeweils unter sachkundiger Führung besucht, und auch die Vatikanischen Museen mit der Sixtinischen
Kapelle als End- und Höhepunkt wurden ausgiebig besichtigt. Ein Tagesausflug führte zunächst hundert
Kilometer weiter südlich nach Monte Cassino, wo der Deutsche Soldatenfriedhof erstes Ziel war. Vor
dem mehrere Meter hohen Kreuz auf dem zentralen Platz der Gedenkstätte wurde ebenso gesungen wie
vor einer Reisegruppe britischer Veteranen, die sich vor der Pforte des ersten vom Hl. Benedikt gegründe-
ten Klosters versammelt hatten. Anschließend ging die Fahrt nach Cori, wo der "Coro Polifonico" besucht
wurde, dessen Aktive beim Stadtjubiläum insbesondere auch in Jedesheim Quartier gefunden hatten.
Besuch in Cori
Vor dem abendlichen Konzert in der ehemaligen Klosterkirche Sant"Oliva, die durch ihre wertvollen
Deckengemälde berühmt ist, brachten die Fahnenschwinger der "Storici Sbandieratori delle Contrade di
Cori" mit einem halbstündigen Auftritt farbenfrohe Grüße, ehe der Jedesheimer Chor vor voll besetztem
Haus ein umfangreiches und hochwertiges Liedprogramm bot.
Eingangs hatte der "Coro Polifonico", ferienbedingt in kleinerer Besetzung, die Gäste mit zwei Liedern
begrüßt, und zum krönenden Abschluss erklang Mozarts "Ave Verum Corpus" von beiden Chören gesungen,
wobei sich wieder einmal bestätigte, dass die Musik eine Sprache ist, die international bestens verstanden
wird. Dottore Michele Gattamelata, Vorsitzender des einheimischen Chores, überreichte ein Erinnerungs-
geschenk, für das sich der Jedesheimer Vorsitzende Leo Schmidberger beim anschließenden gemeinsamen
Abendessen mit der Übergabe eines umfangreichen Geschenkpaketes mit nahrhaften und flüssigen
schwäbisch-bayerischen Spezialitäten bedankte. Nach den Tagen in Rom und Umgebung führte die Rückreise
nach Südtirol, wo in Maria Weissenstein, dem größten Wallfahrtsort des Landes an der Etsch, ein Gottesdienst
gestaltet wurde. Reich erfüllt mit bleibenden Eindrücken kehrte die Reisegruppe nach acht Tagen wieder ins
Illertal zurück.