Geistliches Konzert 2004
Ein Geistliches Konzert bot am Abend des Kirchweihsonntags willkommene Gelegenheit, zum
städtische Jubiläumsjahr einen weiteren Beitrag zu leisten, wohl auch mit dem „Hintergedanken“,
sich damit auf die Romreise des kommenden Jahres einzustimmen.
Drei wirkungsvolle Chorsätze standen am Beginn der Vortragsfolge: „Lobt den Herrn der Welt“
nach dem berühmten „Trumpet Voluntary“ für Gemischten Chor und Orgel von Willy Trapp einge-
richtet, Hans Georg Nägelis Motette „Der Mensch lebt und bestehet“ über den bekannten
Matthias-Claudius-Text, und „Aller Augen warten auf Dich, Herre“ von Heinrich Schütz. Schon hier
wurde deutlich, was Conny Unglert mit ihrem Chor sehr erfolgreich umzusetzen versteht:
Voluminöser, abgerundeter Chorklang paart sich mit dynamischer und rhythmischer Frische, die
aber doch nie in unnötige Hast ausartet. Hinzu kommt, dass bei der Probenarbeit offensichtlich
großer Wert auf einwandfreie Textverständlichkeit Wert gelegt wird, was vom Zuhörer stets dank-
bar registriert werden darf.
Jörg J. Schwab, der kürzlich die renovierte Orgel der Sankt-Meinrads-Kirche erfolgreich vorgestellt
hatte, bot anschließend „Präludium und Fuge in G-Dur, BWV 541“ von Johann Sebastian Bach
und zeigte sich bereits hier wieder als Meister seines Faches. Dem Choral „Wer nur den lieben
Gott lässt walten“ des Chores ließ er die dazu gehörige Choralbearbeitung folgen, so dass sich
ein schönes Gesamtbild ergab. Mit dem Beethoven-Chorsatz „Gott, Deine Güte“ beschloss der
Gemischte Chor den ersten Teil des Programms und ließ auch hier wieder die bereits erwähnten
Vortragstugenden aufklingen.
Nun schloss sich eine echte Premiere an:
Die neun jungen Damen und Herren des Vokalensembles „timeless“ absolvierten – ebenfalls von
Conny Unglert geleitet – ihren ersten öffentlichen Auftritt, und sie taten es mit großartigem Erfolg.
Der „Irische Reisesegen“ ließ erkennen, mit welcher Genauigkeit hier einstudiert wird; „Meine Zeit
steht in Deinen Händen“ bestätigte den ersten guten Eindruck, und mit den beiden Spirituals
„Go, tell it on the Mountain“ und „Ride on“ setzten die jungen Leute ihre ganze Begeisterungs-
fähigkeit für zeitgemäße und attraktive Chormusik in Töne und Bewegung um. Im gesamten Auftritt
wurde deutlich, dass Singen im Chor entgegen manch oberflächlicher Betrachtungsweise auch heute
für junge Leute attraktiv sein kann, wenn es so gekonnt wie hier betrieben wird.
Der folgende Programmblock stand ganz im Zeichen von Felix Menselssohn-Bartholdy: „Wirf Dein
Anliegen auf den Herrn“, „Hebe Deine Augen auf“ und „Denn er hat seinen Engeln befohlen“ gaben dem
mit rund vierzig Personen gut besetzten Gemischten Chor wiederum Gelegenheit zur Präsentation seiner
Fähigkeiten: Hier wird aufmerksam auf die Dirigentin geachtet, ständige Konzentration ist spür- und
hörbar, und so kommt eben auch ein Klangergebnis zustande, das gleichzeitig als Klangerlebnis bezeich-
net werden darf.
Jörg J. Schwab setzte anschließend noch Glanzpunkte mit sechs Variationen über das altbekannte
schöne Lied „Maria, Dich lieben ist allzeit mein Sinn“, wobei er sowohl die ganze Vielseitigkeit der reno-
vierten Orgel als auch seine höchst anerkennenswerte Kunstfertigkeit zu bester Geltung brachte. So war
es klar, dass nach dem letzten Vortrag, dem Gotthilf-Fischer-Chorsatz „Groß ist Dein Name“, begeis-
terter, anhaltender Beifall allen Mitwirkenden verdientes und hohes Lob für die allseits gelungenen Aus-
führungen zum Ausdruck brachte. Wolfgang Amadeus Mozarts „Ave verum“ war dann Zeichen des Dankes
der Sängerinnen und Sänger für die Anerkennung.
Kirchenpfleger Alois Häutle mit herzlichen Dankesworten und Vorsitzender Leo Schmidberger mit Geschen-
ken für die beiden musikalischen Hauptakteure Conny Unglert und Jörg J. Schwab beendeten somit einen
wunderschönen Abschluss des Kirchweihfestes in Jedesheim.